Manipulation und Propaganda | Themen | bpb.de

Manipulation, Propaganda und Fake News sind Begriffe, die oft im Zusammenhang mit falschen oder verzerrten Informationen verwendet werden. Sie haben jedoch unterschiedliche Bedeutungen:
Manipulation bedeutet zunächst eine Veränderung. Mit manipulativen Inhalten wie Propaganda oder Fake News will jemand deine Handlungen oder Meinungen beeinflussen, ohne dass du es merkst. du denkst, es sei deine eigene Idee – dabei steckt ein bestimmtes Ziel der manipulativen Person dahinter.
Mit Propaganda will jemand andere überzeugen, etwas Bestimmtes zu denken oder zu tun. Dabei wird oft nur die eigene bzw. eine bestimmte Meinung geäußert, während andere Meinungen außer Acht gelassen oder schlechtgemacht werden. Propaganda versucht, viele Menschen auf einmal zu beeinflussen – oft mit Bildern oder Aussagen, die starke Gefühle wie Angst oder Wut auslösen.
Fake News sind erfundene oder verdrehte Informationen, die dir glauben machen, sie seien wahr. Sie werden oft verbreitet, um Menschen zu täuschen oder zu beeinflussen. Zum Beispiel könnte dir jemand über Fake News mitteilen, dass etwas Schlimmes passiert ist, obwohl es gar nicht stimmt. Fake News sehen oft wie echte Nachrichten aus, sind es aber nicht.
Desinformationen: Falsche Informationen, die Menschen täuschen oder Schaden anrichten sollen. Zum Beispiel Lügen oder Gerüchte, aus dem Kontext gerissene und verkürzte Zitate oder fehlerhafte Statistiken und manipulierte Inhalte wie Foto-Fakes oder Deepfakes.
Fehlinformationen: Falsche Informationen, die nicht absichtlich und ohne Täuschungsabsicht verbreitet werden. Das können zum Beispiel journalistische Fehler sein. Oder Inhalte, die falsch verstanden werden können, wie falsche Interpretationen, reißerische Überschriften oder Satire.
Malinformationen: Wahre Informationen, die gezielt veröffentlicht werden, um Schaden anzurichten. Beispiele hierfür sind Leaks, Doxing (das Zusammentragen und Veröffentlichen persönlicher Daten gegen den Willen der Betroffenen) oder Fakten, die Hass oder Angst schüren sollen.
Fake News werden aus verschiedenen Gründen verbreitet; von finanziellen Interessen bis hin zu ideologischen oder persönlichen Beweggründen:
Wirtschaftliche Gründe: Manche verbreiten Fake News, um viele Klicks zu bekommen und damit Geld zu verdienen. Das wird „Clickbait“ oder auch „Klickköder“ genannt. Damit soll erreicht werden, dass Leserinnen und Leser immer weiter klicken, damit mehr Werbung gezeigt werden kann.
Politische Gründe: Fake News werden auch genutzt, um politische Meinungen zu beeinflussen. Damit sollen Wählerinnen und Wähler manipuliert oder politische Veränderungen herbeigeführt werden.
Verschwörungsideologien: Einige Menschen sind so sehr von einer Sache überzeugt, ohne zu merken, dass es sich dabei um falsche Informationen handelt. Sie verbreiten Fake News, weil sie selbst daran glauben und sie nicht hinterfragen.
Trolle: Sogenannte Trolle verbreiten Fake News, um andere zu ärgern und Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie tun es aus Spaß, suchen Bestätigung oder tun es für mehr Klicks..
Fehlerhafte Recherche: Manchmal entstehen Fake News, weil Journalistinnen oder Journalisten nicht gründlich recherchieren. Sie veröffentlichen falsche Informationen, ohne sie zu überprüfen.
Bewusste Fälschungen: Es gibt auch Fälle, in denen Journalistinnen und Journalisten absichtlich Fake News verbreiten, wie zum Beispiel im Fall von Claas Relotius, der falsche Reportagen erfand. (Mehr Infos dazu: Claas Relotius über seine Fälschungen: „Seelische Probleme“ – Medien – SZ.de)
Diese unterschiedlichen Motive zeigen, dass Fake News aus verschiedenen Gründen verbreitet werden, von finanziellen Interessen bis hin zu ideologischen oder persönlichen Beweggründen.
Menschen, die Fake News verbreiten, bedienen sich unterschiedlicher Techniken, um diese falschen Informationen glaubhaft zu machen:
Etwas wird so gesagt, dass es starke Gefühle weckt und/oder natürlichen Reaktionen hervorruft, zum Beispiel Angst, Freude oder Hoffnung.
Man spricht Themen an, die uns tief im Inneren betreffen. Das sind häufig sogenannte Urängste, wie Sicherheit, Überleben oder Zugehörigkeit.
Oft wird an bestimmte Werte appelliert, d. h. man nutzt die Dinge, die eine Gesellschaft für wichtig hält (wie Glaube, Tradition oder Geschichte), um eine bestimmte Meinung oder Handlung zu fördern.
Mit Halbwahrheiten wird oft etwas behauptet oder dargestellt, das nicht wirklich wahr ist oder nicht der ganze Wahrheit entspricht oder es werden wichtige Aspekte verschwiegen.
Komplexe Themen werden stark vereinfacht, sodass es keinen Raum für genaue Überlegungen oder tieferes Nachdenken gibt.
Andere Meinungen oder Fragen werden unterdrückt oder nicht zugelassen, um den eigenen Standpunkt zu stärken.
Man teilt die Welt in „uns“ und „die anderen“, um eine vermeintliche Trennung zwischen dem Guten und dem Bösen zu schaffen. Es wird ein Feindbild konstruiert oder eine ganze Gruppe zum Sündenbock erklärt.
Es wird so getan, als ob die eigene Meinung oder Sichtweise für alle Menschen immer und überall richtig ist. Solche Menschen nennen sich häufig „aufgewacht“ und bezeichnen andere als „Schlafschafe“. Ihr Verhalten ist oft dogmatisch.
Wenn du mehr über Propaganda und Fake News im Allgemeinen und über die Motive und Methoden im Besonderen lesen möchtest, empfiehlt sich folgendes Material:
Fakeshops sind gefälschte Internet-Verkaufsplattformen. Sie versuchen, dich online abzuzocken, um sich an dir zu bereichern. Aber wie erkennt man solche Fakeshops? Die nachstehenden Links sollen dir dabei helfen:
Trotz der vielen vorausgegangen Infos ist es schwer, Propaganda, Fake News und andere manipulative Inhalte im Netz sicher zu erkennen. Im Video und nachfolgend findest du einige nützliche Tools, die dir dabei helfen können.
Damit ist gemeint, dass Posts und Kommentare nicht weiter befeuert werden sollen, um denen, die falsche Informationen und Hass verbreiten, keine Bühne zu bieten. Schließlich liebt der Algorithmus vielgeklickte und -kommentierte Beiträge und sorgt dafür, dass Fake News, Propaganda und Hassreden in die Feeds vieler Menschen gespült werden. Manchmal sind es sogar Roboter, die kommentieren und „Fake News“ verbreiten. Ziemlich ungleiche Voraussetzungen für eine faire Debatte.
Aber es kann natürlich auch andere Gründe haben, sich nicht an Debatten beteiligen zu wollen: Du fühlst dich unsicher, überfordert oder kennst nicht die richtigen Argumente. Und das sind legitime Gründe, nicht aktiv gegen Hass anzureden.
Die Meldestellen sorgen dafür, dass rechtsverletzende Kommentare gelöscht werden:
Mache Screenshots von menschenfeindlichen, diskriminierenden oder rassistischen Äußerungen und den Absendern. Achtung: Zeige Medien, wie Bilder oder Videos, in denen Hass und Gewalt verbreitet werden, direkt von deinem Gerät, speichere sie nicht und sende sie nicht weiter. Sonst machst du dich unter Umständen selbst strafbar.
Kommen du und deine Vertrauensperson zu dem Ergebnis, Strafanzeige zu erstatten, so kannst du das sogar anonym machen, z. B. bei der nächsten Polizeiwache in deiner Stadt oder über die Online-Wachen im Internet.
Ziel der Gegenrede ist die Sichtbarmachung einer demokratischen Gegenöffentlichkeit. Die Gegenrede soll zu einer demokratischen Debattenkultur in der digitalen Welt beitragen. Deshalb ist auch wichtig, dass, wer sich an einer Gegenrede wagt, dies sachlich und argumentativ tut. Achte bei der Beteiligung an Debatten auch auf deine Privatsphären-Einstellungen und Informationen, die auf dem persönlichen Profil sichtbar sind. Auf der Seite www.love-storm.de kannst du Gegenrede online trainieren, an Aktionen gegen Hass im Netz teilnehmen, Hasskommentare melden und dich mit anderen Aktiven austauschen.