Ausbildung in der Verwaltung

Übersicht

Zwei Nachwuchskräfte berichten von ihren Erfahrungen

Wir sind Niklas und Jette und absolvieren beide eine Ausbildung bei der Stadt Hamburg.

Niklas: Ich habe gerade meine Berufsausbildung zum Regierungssekretär-Anwärter begonnen.

Jette: Ich studiere im dritten Semester des Studiengangs Public Management (Regierungsinspektor-Anwärterin).

Verwaltung und eintönig – das stimmt nicht!

Viele fragen uns, wie wir zu unseren Ausbildungen gekommen sind und ob die Arbeit in der Verwaltung tatsächlich so eintönig ist.

Deshalb haben wir uns gegenseitig dieselben Fragen gestellt, um dir einen umfassenden Einblick in die Ausbildung und das Studium geben und die beiden Ausbildungswege miteinander vergleichen zu können.

Warum wir uns für unsere Ausbildung entschieden haben – und welche Möglichkeiten sie bietet:

Warum haben wir uns für die jeweilige Ausbildung entschieden?

Niklas: Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, da ich ein großes Interesse an politischen Themen und dem Staat habe. Besonders die Fächer mit rechtlichen und politikwissenschaftlichen Schwerpunkten, welche in der Ausbildung behandelt werden, gefallen mir.

Jette: Ich habe mich für mein Studium entschieden, da mir die berufliche Sicherheit sehr wichtig ist. Zudem hat mich die breite Vielfalt der Verwaltung angesprochen. So muss ich mich nicht auf eine berufliche Richtung festlegen, sondern habe die Möglichkeit in verschiedenen Bereichen zu arbeiten. Dazu gehören u.a. Projektplanung, Personalangelegenheiten oder auch der direkte Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Hamburg.

 

Wie sind wir auf die jeweilige Ausbildung aufmerksam geworden?

Niklas: Ich wurde durch die Berufsmesse in den Hamburger Messehallen auf die Ausbildung aufmerksam. Dort konnte ich direkt mit Auszubildenden sprechen, die ihre persönlichen Erfahrungen mit mir teilten. Im Anschluss habe ich mich weiter im Internet über die offiziellen Seiten der Stadt Hamburg informiert.

Jette: Zuerst habe ich mich ganz allgemein nach dualen Studiengängen in Hamburg informiert und stieß dabei auf den Studiengang Public Management der Stadt Hamburg. Zusätzlich war ich bei einer Jobmesse in Lübeck, wo die Stadt Hamburg auch einen Stand hatte, bei dem ich meine Fragen schnell klären konnte. Über Instagram und YouTube habe ich mich im Nachhinein weiter informiert und Einblicke in das Studium erhalten. Danach habe ich mich dann beworben.

 

Was hat uns besonders interessiert?

Niklas: Ich war vor allem von der Vielfalt der Themen und Möglichkeiten begeistert. Zuvor hatte ich ein eher negatives Bild von der Verwaltung als Ort eintöniger Büroarbeit, doch die Messe und meine Recherchen zeigten mir das Gegenteil und weckten mein Interesse.

Jette: Mich interessieren besonders die rechtlichen und sozialen Inhalte, sowie die vielen Chancen nach dem Studium. Zudem fand ich Hamburg als Arbeitgeberin sehr ansprechend, da ich mit und für die Menschen in Hamburg arbeite sowie gute Rahmenbedingungen für die Beschäftigten geschaffen werden. Besonders in Blick Richtung Zukunft gefällt mir die Familienfreundlichkeit und auch die Möglichkeit auf Homeoffice.

 

Wo haben wir uns informiert?

Niklas: Ich habe mich über die Berufsmesse, die Website der Stadt Hamburg zur Ausbildung in der Allgemeinen Verwaltung sowie durch mein privates Umfeld, in dem bereits Personen in diesem Bereich tätig sind, informiert.

Jette: Hauptsächlich habe ich mich über das Internet informiert. Dabei haben die Websites von Hamburg einen guten Überblick über das Studium und die Voraussetzungen gegeben. Zudem habe ich auf dem YouTube Kanal VERWALTUNG MACHT HAMBURG. MACH MIT. verschiedene Videos zum Studium und den Praxisphasen angeschaut. Ergänzend dazu habe ich viele Informationen am Stand der Stadt auf einer Berufsmesse erhalten.

 

Was erwartet uns in der Ausbildung?

Niklas: Mich erwartet eine zweijährige Ausbildung, die jeweils ein Jahr Theorie und ein Jahr Praxis umfasst. Der Wechsel zwischen Theorie und Praxis erfolgt in dreimonatigen Abständen. Am Ende der Theoriephasen finden Klausuren statt, während am Ende der Praxisphasen Leistungsüberprüfungen in Form von Hausarbeiten oder Referaten erfolgen. Die Ausbildung schließt mit einer Abschlussprüfung ab, die sowohl mündliche als auch schriftliche Prüfungen umfasst.

Jette: Mein Studiengang dauert insgesamt sechs Semester, also drei Jahre. In dieser Zeit wechseln sich Theorie und Praxisphasen ab. Das 1. und 2. sowie das 4. und 5. Semester habe ich Theorie in der Uni (HAW Hamburg). Dabei liegen die Schwerpunkte der theoretischen Module auf Rechtswissenschaften, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften sowie IT-Grundlagen. Die Leistungsüberprüfung erfolgt dabei durch Klausuren, Referate oder Hausarbeiten. Im 3. und 6. Semester stehen die Praxisphasen an. Dort ist es unterschiedlich in welcher Behörde diese absolviert werden. Am Ende des Studiums wird abschließend die Bachelorarbeit geschrieben.

 

Wie sieht der Alltag in der Ausbildung aus?

Niklas: In den Theoriephasen startet mein Tag um 8 Uhr in der Verwaltungsschule und geht in der Regel bis 13 oder 15 Uhr. Gelegentlich erhalte ich Aufgaben, die ich anschließend noch zuhause erledigen muss. In der Praxisphase beträgt meine tägliche Arbeitszeit acht Stunden mit Gleitzeit.

Jette: Je nachdem, wie der Stundenplan in der Theoriephase für das Semester aussieht, verbringe ich die meiste Zeit in den Seminaren an der Uni. Teilweise gibt es auch Online-Vorlesungen, sodass ich auch mal einen Tag in der Woche zuhause bleiben kann. Neben den Seminaren muss ich für anstehende Klausuren lernen oder Präsentationen vorbereiten. Es bleibt jedoch noch genug Zeit für die Freizeit. Nur in den Klausurphasen gibt es wenig Zeit neben dem Lernen, denn diese Zeit kann sehr schnell stressig und anstrengend werden. In den Praxisphasen erlebe ich hingegen den klassischen Berufsalltag mit einer täglichen Arbeitszeit von 8 Stunden. Je nach Stelle gibt es hier Gleitzeit oder auch Homeoffice Möglichkeiten.

 

Was sind die Zukunftsperspektiven?

Niklas: Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung besteht die Möglichkeit einer direkten Übernahme, jedoch ohne Garantie. Zudem kann ich nach vier Jahren Berufserfahrung ein Aufbaustudium im Bereich Public Management aufnehmen, das mich besonders interessiert. Darüber hinaus gibt es Fortbildungsmöglichkeiten für den Aufstieg in den höheren Dienst.

Jette: Nach dem erfolgreichen Abschluss meines Studiums werde ich übernommen und übernehme Aufgaben im gehobenen Dienst. Neben Sachbearbeitungsaufgaben kann ich später auch Führungsaufgaben übernehmen. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Masterabschluss zu machen sowie weitere Fortbildungen zu absolvieren.

 

Was möchten wir nach der Ausbildung machen?

Niklas: Ich finde es schwierig, diese Frage zu Beginn der Ausbildung eindeutig zu beantworten. Dennoch interessieren mich besonders die Bereiche Verkehr und Wirtschaft sowie Tätigkeiten in der Senatskanzlei. Generell sehe ich mich in einem Berufsfeld, das direkten Kontakt zur Politik ermöglicht.

Jette: Ich habe mich noch nicht festgelegt und bleibe flexibel. Erstmal freue ich mich, in den Praxisphasen verschiedene Einblicke in die Verwaltung zu erhalten. Allgemein interessieren mich Bereiche wie Projektplanung, Personalentwicklung und Gesundheit sehr.

Grundsätzlich empfehlen wir die Ausbildung oder das Studium allen, die gerne im Team arbeiten, Vielfalt schätzen und Interesse an staatlichen Aufgaben haben. Besonders während der Praxisphasen bietet sich die Gelegenheit, vielfältige Arbeitsbereiche kennenzulernen. Wenn euch das anspricht, empfehlen wir einen Blick auf die Internetseiten der Stadt Hamburg, insbesondere die Informationsseiten zu Studiengängen und Ausbildungen in der Allgemeinen Verwaltung. Zudem bieten Berufsmessen eine gute Möglichkeit, direkt mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen und alle Fragen zu klären.

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Ein Beitrag von
  • Jette

    Jugendredakteur:in