Im März 2011 geschah das Undenkbare erneut. Diesmal blieben nicht alle gleichgültig.
Im April 1986 Jahren explodierte das Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine und verseuchte große Teile Europas. Die krank machende und letztlich tödliche Strahlung ist unsichtbar, geschmacklos, geruchslos.
Die Reaktion bei vielen: Das kann in der westlichen Welt nicht geschehen. Die Technik ist sicher und für alle Eventualitäten sind Vorkehrungen getroffen.
25 Jahre später bebte die Erde, kam der Tsunami und es geschah wieder. Diesmal in Japan, einem hochtechnisierten, erfahrenem und vorbereitetem Land. So dachten viele.
11. März 2011 – Das bisher schwerste gemessene Erdbeben vor der Küste Japans erschüttert das Land. Die Energie dieses Bebens hätte den Jahresbedarf (Stand 2010) der ganzen Welt gedeckt und zwar 77 mal. Circa eine Stunde später traf ein Tsunami, eine gigantische Flutwelle, die Küste Japans. Leider waren die Schutzmauern für solch ein Naturereignis viel zu niedrig. Die Anlage des Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi mit seinen sechs Reaktoren wurde überflutet.
Das Beben fĂĽhrte erst zu einem generellen Stromausfall. Dann wurden fast alle Generatoren vom Tsunami auĂźer Betrieb gesetzt. Kein Strom, keine Pumpen, keine KĂĽhlung, die Folgen waren Kernschmelzen und Explosionen.
12. März 2011 – Reaktor 1 explodiert
14. März 2011 – Reaktor 3 explodiert
Die deutsche Bundesregierung beschlieĂźt ein dreimonatiges Moratorium (eine Zeit fĂĽr die SicherheitsĂĽberprĂĽfungen der deutschen Atomanlagen) und damit schlieĂźlich den Atomausstieg.
15. März 2011 – Reaktoren 2 und 4 explodieren
Weite Teile in der Region sind immer noch extrem kontaminiert. Einen ausfĂĽhrlichen Beitrag zu dem, was seitdem passiert ist, findet ihr hier auf deutschlandfunk.de – „Die Lehren aus Fukushima“
Was ist das Besondere an der Katastrophe von Fukushima fĂĽr Deutschland?
Die wenigen Tage haben die Energiepolitik der Bundesregierung so dermaßen beeinflusst, dass Deutschland aus der Atomenergie ausgestiegen ist. Ein paar Monate vorher wollte man noch die Laufzeiten verlängern.
„Die Ereignisse in Japan lehrten uns, dass Risiken, die fĂĽr absolut unwahrscheinlich gehalten wurden, doch nicht vollends unwahrscheinlich sind“ Angela Merkel 2011
Deutschland vollzieht den Atomausstieg. Viele andere Länder halten weiter an der Atomkraft fest und bauen diese auch noch aus. Ein Argument der Befürworter ist oft, dass es sonst kein Entkommen aus der drohenden Klimakatastrophe geben kann. Ist das wirklich so? Antworten bietet dieser Beitrag von Harald Lesch auf dem Kanal von TerraX.