Ein Lichtblick im Dunkeln

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Dialog im Dunkeln

Ich bin Anna und 14 Jahre alt. Im Rahmen des Jugendredaktionsworkshops am 19. März 2025 ist der folgende Beitrag zum Erlebnis „Dialog im Dunkeln“ entstanden.

Wie fühlt es sich an, als blinder Mensch zu leben? Das durfte ich bei „Dialog im Dunkeln“ in der Hamburger Hafencity herausfinden. Von einem blinden Guide wurde ich, mit einem Langstock ausgestattet, in völlig abgedunkelten Räumen durch alltägliche Situationen geführt. Aber auch im Hellen kann man im Dialoghaus einiges erleben: Eine interaktive Ausstellung macht auf Menschen mit Behinderung aufmerksam und regt zum Nachdenken über Inklusion an.

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1989 eröffnete Dr. Andreas Heinecke die erste Ausstellung namens „Dialog im Dunkeln“ in Frankfurt am Main, um eine Brücke zwischen sehenden und nicht sehenden Menschen zu schlagen. Seitdem haben immer mehr „Dialogue in the Dark“-Ausstellungen weltweit eröffnet und eine breite Masse von lernwilligen Menschen begeistert.

Zuerst gibt es eine kurze Einführung vom Guide, der selbst nicht sehen kann. Die Langstöcke, die viele blinde Menschen im Alltag benutzen, werden ausgehändigt und ihre Funktionen erklärt. Dann wird die Gruppe langsam in einen abgedunkelten Raum geführt, in dem der Sehsinn überhaupt nicht mehr zu gebrauchen ist. Gemeinsam gehen die Besucher*innen durch den Alltag als blinder Mensch. Sie passieren eine wackelige Brücke, ohne das Ende zu sehen. Auch beim Überqueren des Zebrastreifens können sie nicht sehen, ob ein Auto kommt, sondern müssen sich auf ihren Hörsinn verlassen. Und am Ende bestellen sie ein Getränk im Dunkelcafé und setzen sich in gemütlicher Runde zusammen.

Nun beantwortet der Guide alle Fragen, die sich Sehende schon immer über das Leben als blinder Mensch gestellt haben. Das ist eine tolle Möglichkeit, eigene Vorurteile in Frage zu stellen. Nach der Führung lohnt sich auch ein Besuch der Ausstellung, die im Preis inbegriffen ist. Dort lernt man viel über die unterschiedlichen Barrieren für Menschen mit Behinderung und welche Chancen wir haben, sie nach und nach zu eliminieren, um eine lebenswerte Welt für alle zu schaffen.

Ich fand es etwas ungewohnt, wenn der scheinbar wichtigste Sinn des Menschen kurz wegfällt. Besonders über eine Straße zu gehen, ohne nach links und rechts schauen zu können, kann ganz schön beunruhigend sein. Doch gleichzeitig ist es sehr interessant, die anderen vier Sinne genauer zu entdecken.

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Vita Dr. Andreas Heinecke

Hinweis aus der Redaktion: Der Text ist im Rahmen der Jugendredaktion entstanden. Dort ist uns Meinungsfreiheit sehr wichtig – deshalb äußert der jeweilige Autor seine bzw. die jeweilige Autorin ihre ganz persönliche Meinung.

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